edelbitter demokratisch

Nur mal, um das Umfragetool auszuprobieren...:

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Tolle Musik in stimmigem Ambiente

"Oh, 'The drugs don't work'" denke ich und schiebe innerlich summend den Einkaufswagen weiter durch die Gänge der MiniMal- Filiale, um schließlich aufzuschrecken: "Das kann doch nicht sein!". Vor dem Kühlregal mit eingeschweißtem Käse bleibe ich stehen und beschließe, mal genauer hinzuhören. Und tatsächlich: "Now, the drugs don't work / they just make you worse / but I now I'll see your face again". Vormittags im Supermarktradio. Nicht schlecht.

Bunter treibt man es da eigentlich nur noch am Gelsenkirchener Busbahnhof, wo vor Jahren Lautsprecher installiert wurden, aus denen seitdem die immer gleiche Musik von maximal drei verschiedenen CD- Samplern schallt. Highlight des Repertoires, das kombiniert mit dem Blick auf die sich bietenden Szenen stets für schmerzende Backenmuskeln sorgt: "Heaven is a place on earth".
***

Und nun fahre ich nach Hause, esse was, mache mich fertig und gehe mir dann Bernadette La Hengst in hoffentlich möglichst passender Umgebung anschauen.

... (aus berechtigter angst heute keine überschriften)

Und dann war heute auch noch die Erstsemesterbegrüßung im philosophischen Seminar. Zwar bin ich alles andere als ein "Ersti" (gilt als nett- lockeres Wort bei pferdeschwanztragenden Leuten, die sich in der Fachschaft engagieren, auch prima mit den "Hiwis" klarkommen und sich tierisch auf die Party von den "Kowis" freuen) , aber doch immerhin neu an dieser Hochschule, weshalb ich mir das ganze ansah.
Der sich mir eröffnende Anblick erinnerte mich stark an eine Simpsons- Szene, die ich nicht mehr genau zu rekonstruieren weiß, was ungenau aber folgendermaßen aussähe: Milhouse lästert in einem Gespräch mit Bart über die Kinder aus der Nachbarstadt Shelbeyville, woraufhin ein kurzer Switch in ebendiese Stadt vorgenommen wird, in der zwei Jungen in vollkommen identischer Umgebung stehen und sich rein äußerlich nur durch jeweils ein einziges kleines Detail (Haarfarbe oder Kleidung) von den beiden Springfieldern unterscheiden. (ExpertInnen werden gebeten, die Szene richtig im Kommentarteil wiederzugeben).
Tatsächlich schien sich für jeden meiner Duisburg- Essener Philosophie- Kommilitonen ein sofort erkennbares Kieler Äquivalent im Raum zu befinden, so sehr zum Verwechseln ähnlich, dass ich ihnen innerlich die gewohnten Namen zuwies. Vermutlich gibt es auf der Welt tatsächlich nur 200- 250 verschiedene Personen, die sich immer wiederholen.

...

Nach weniger als drei Stunden Schlaf läßt mich der Wecker hocherkältet aufschrecken, ich bleibe noch ein wenig liegen, ignoriere auch das kurz darauf eintretende Schellen an der Tür. Als dann auch noch das Handy klingelt, ahne ich es schon. "Ja, Telekom hier, ich steh vor ihrer Tür". Er brüllt wie ein Irrer.Dabei habe ich gestern den Kundenservice angerufen, Bescheid gesagt, dass ich heute keine Zeit habe und einen neuen Termin für Freitag Nachmittag vereinbart. Dies teile ich ihm freundlich mit, behaupte, ich sei nicht zu Hause, weil dies einfacher ist als "Ich bin zwar zuhause, bin aber noch nicht angezogen, mein Zimmer sieht total usselig* aus und in zehn Minuten muss ich irgendwie angezogen und draußen sein, das schaffen sie eh nicht mehr, außerdem bin ich jetzt auf Freitag eingestellt". Dass er mir die Abwesenheit abnimmt, ist zu bezweifeln, sämtliche Wände sind sehr dünn, zumindest das Klingeln meines Handys dürfte er gehört haben können. Er dackelt ab und ich frage mich, ob das nun unhöflich oder gar verwerflich war. Ich wäre sehr für ein Grundsatzurteil eines hohen Gerichtes, welches klärt, dass auf die in den letzten zehn Jahren so unglaublich alltäglich gewordene Frage "Wo bist Du?" hemmungs- und konsequenzlos gelogen werden darf, wie bei Nachfragen nach Krankheiten und Schwangerschaftsabsichten in Bewerbungsgesprächen.

* "usselig" hätte ich ihm womöglich auch noch erklären müssen

Do the strand

Vorgestern war ich am Strand. In Strande. Zwar gibt es Strände, die näher liegen und wahrscheinlich auch nicht viel schäbiger sind, doch wenn man davon berichtet, ist ein "Ui, schön." das höchste der denkbaren Repliken- Gefühle und danach steht man wieder wie der Ochs vorm Berg und weiß nicht, wie man die Kommunikation fortsetzen soll.
Lässt man jedoch den Satz "Ich war am Strande in Strande" fallen, dann hat das Groove, dann rockt das, dann provoziert es vom Gegenüber wenigstens eine Reaktion (je nachdem ein kurzes Schmunzeln auf den Lippen oder ein Verdrehen der Augen), vor allem liefert es aber super Anknüpfpunkte. Linguistinnen sind ganz aus dem Häuschen und berichten freudig von lustigsten Homonympaaren aus verschiedenen Sprachen, Adorniten bekommen Gelegenheit, das eine superbekannte Zitat über das Repetitive und der Illusion und dem Subjekt aufzusagen, sofern sie es denn zusammenbekommen. Bekommen sie es nicht zusammen, wird es sie nicht beunruhigen, sie sind souveräne und nicht so leicht aus der Fassung zu bringende Leutchen; Sie wissen ja, wo sie es nachschlagen können.
Ich bin da leider nicht so cool:
Auf der Busfahrt nach Strande ließ ich die Gedanken schweifen und fragte mich irgendwann, keine Ahnung warum, wie denn noch einmal das Wort für den "eingebildeten Kranken" laute. Es fiel mir partout nicht ein und ich konnte das Grübeln darüber keine einzige Sekunde sein lassen, es machte mich ungelogen hochnervös und brachte mich schließlich in die absurde Situation, daß ich überlegte, ob dies denn nun erste Symptome der Frühalzheimer seien oder ob ich an ebenjenem Syndrom, dessen Name mir nicht einfällt, leide, weil ich bei einem nüchtern betrachtet wahrscheinlich ganz harmlosen und normalen Brett vor dem Kopf gleich in Panik gerate und an Alzheimer denke.
An Entspannung war also nicht zu denken und ich entschloss nach einer Stunde, wieder nach Hause zu fahren.
Als der Bus wieder in Kiel einfuhr, gab mir der Anblick der Hypo- Vereinsbank- Leuchtreklame alle Entspannung, alle Beruhigung, alles Kopf- frei- blasen- und- auf- andere- Gedanken- kommen, das mir das Meer nicht zu bieten vermochte.

doch einmal kurz konkretes zur lage

In Wohnheimen des Studentenwerkes lebt man leider so, wie man der landläufigen Meinung nach in seinen Mensen isst.
Ansonsten noch alles halbwegs okay und optimistisch der kommenden Woche entgegensehend.

/quote

"Having been fucked is no excuse for being fucked up." (Kimya Dawson)

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