... (aus berechtigter angst heute keine überschriften)

Und dann war heute auch noch die Erstsemesterbegrüßung im philosophischen Seminar. Zwar bin ich alles andere als ein "Ersti" (gilt als nett- lockeres Wort bei pferdeschwanztragenden Leuten, die sich in der Fachschaft engagieren, auch prima mit den "Hiwis" klarkommen und sich tierisch auf die Party von den "Kowis" freuen) , aber doch immerhin neu an dieser Hochschule, weshalb ich mir das ganze ansah.
Der sich mir eröffnende Anblick erinnerte mich stark an eine Simpsons- Szene, die ich nicht mehr genau zu rekonstruieren weiß, was ungenau aber folgendermaßen aussähe: Milhouse lästert in einem Gespräch mit Bart über die Kinder aus der Nachbarstadt Shelbeyville, woraufhin ein kurzer Switch in ebendiese Stadt vorgenommen wird, in der zwei Jungen in vollkommen identischer Umgebung stehen und sich rein äußerlich nur durch jeweils ein einziges kleines Detail (Haarfarbe oder Kleidung) von den beiden Springfieldern unterscheiden. (ExpertInnen werden gebeten, die Szene richtig im Kommentarteil wiederzugeben).
Tatsächlich schien sich für jeden meiner Duisburg- Essener Philosophie- Kommilitonen ein sofort erkennbares Kieler Äquivalent im Raum zu befinden, so sehr zum Verwechseln ähnlich, dass ich ihnen innerlich die gewohnten Namen zuwies. Vermutlich gibt es auf der Welt tatsächlich nur 200- 250 verschiedene Personen, die sich immer wiederholen.
Pantoufle - 20. Okt, 15:05

Das ist wahr; und darüber hinaus ist auch die personelle Zusammensetzung der Veranstaltungen vorraussehbar und immer wiederkehrend SO, als hätte sie ein Fernsehspiel-Autor an der Espressotheke erdacht.
Zuverlässig mit von der Partie:

3 bis 4 bebrillte Karohemden, zu klug und ungeduldig für das vorgegebene Tempo und von ausgewachsenem Sozialautismus

eine Hippiefrau mit Hennahaaren, ersatzweise eine Reformhauscharme abstrahlende Feministin mit asymmetrischer Kurzhaarfrisur

ein Punk, ersatzweise ein schmächtiger Sozialist

mehrere Seniorenstudierende

Ein Jim-Morisson-Typ in Lederhosen

die Masse (zermürbt vom Tempo der Karohemden)

Verdrießlich ist das, und sehr sehr langweilig. Teil eines Klischees zu sein rührt ziemlich peinlich an.

fairfox - 20. Okt, 16:15

widerlegt!!

bei uns sind die parties nicht von den kowis, sondern von den thewis, hehe

captain nemo - 20. Okt, 16:32

studierst du in wien und nicht in kiel? allerdings ist es bei uns de stuf, die solche dinge organisiert. allenvoran ein "hallo ich bin der martin und neben uni mach ich in einer männerreflexionsgruppe mit und ich liebe yoga." (ja und auch genau in dem ton) ich war schwer beeindruckt von diesem lebenden klischee.

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