Do the strand
Vorgestern war ich am Strand. In Strande. Zwar gibt es Strände, die näher liegen und wahrscheinlich auch nicht viel schäbiger sind, doch wenn man davon berichtet, ist ein "Ui, schön." das höchste der denkbaren Repliken- Gefühle und danach steht man wieder wie der Ochs vorm Berg und weiß nicht, wie man die Kommunikation fortsetzen soll.
Lässt man jedoch den Satz "Ich war am Strande in Strande" fallen, dann hat das Groove, dann rockt das, dann provoziert es vom Gegenüber wenigstens eine Reaktion (je nachdem ein kurzes Schmunzeln auf den Lippen oder ein Verdrehen der Augen), vor allem liefert es aber super Anknüpfpunkte. Linguistinnen sind ganz aus dem Häuschen und berichten freudig von lustigsten Homonympaaren aus verschiedenen Sprachen, Adorniten bekommen Gelegenheit, das eine superbekannte Zitat über das Repetitive und der Illusion und dem Subjekt aufzusagen, sofern sie es denn zusammenbekommen. Bekommen sie es nicht zusammen, wird es sie nicht beunruhigen, sie sind souveräne und nicht so leicht aus der Fassung zu bringende Leutchen; Sie wissen ja, wo sie es nachschlagen können.
Ich bin da leider nicht so cool:
Auf der Busfahrt nach Strande ließ ich die Gedanken schweifen und fragte mich irgendwann, keine Ahnung warum, wie denn noch einmal das Wort für den "eingebildeten Kranken" laute. Es fiel mir partout nicht ein und ich konnte das Grübeln darüber keine einzige Sekunde sein lassen, es machte mich ungelogen hochnervös und brachte mich schließlich in die absurde Situation, daß ich überlegte, ob dies denn nun erste Symptome der Frühalzheimer seien oder ob ich an ebenjenem Syndrom, dessen Name mir nicht einfällt, leide, weil ich bei einem nüchtern betrachtet wahrscheinlich ganz harmlosen und normalen Brett vor dem Kopf gleich in Panik gerate und an Alzheimer denke.
An Entspannung war also nicht zu denken und ich entschloss nach einer Stunde, wieder nach Hause zu fahren.
Als der Bus wieder in Kiel einfuhr, gab mir der Anblick der Hypo- Vereinsbank- Leuchtreklame alle Entspannung, alle Beruhigung, alles Kopf- frei- blasen- und- auf- andere- Gedanken- kommen, das mir das Meer nicht zu bieten vermochte.
Lässt man jedoch den Satz "Ich war am Strande in Strande" fallen, dann hat das Groove, dann rockt das, dann provoziert es vom Gegenüber wenigstens eine Reaktion (je nachdem ein kurzes Schmunzeln auf den Lippen oder ein Verdrehen der Augen), vor allem liefert es aber super Anknüpfpunkte. Linguistinnen sind ganz aus dem Häuschen und berichten freudig von lustigsten Homonympaaren aus verschiedenen Sprachen, Adorniten bekommen Gelegenheit, das eine superbekannte Zitat über das Repetitive und der Illusion und dem Subjekt aufzusagen, sofern sie es denn zusammenbekommen. Bekommen sie es nicht zusammen, wird es sie nicht beunruhigen, sie sind souveräne und nicht so leicht aus der Fassung zu bringende Leutchen; Sie wissen ja, wo sie es nachschlagen können.
Ich bin da leider nicht so cool:
Auf der Busfahrt nach Strande ließ ich die Gedanken schweifen und fragte mich irgendwann, keine Ahnung warum, wie denn noch einmal das Wort für den "eingebildeten Kranken" laute. Es fiel mir partout nicht ein und ich konnte das Grübeln darüber keine einzige Sekunde sein lassen, es machte mich ungelogen hochnervös und brachte mich schließlich in die absurde Situation, daß ich überlegte, ob dies denn nun erste Symptome der Frühalzheimer seien oder ob ich an ebenjenem Syndrom, dessen Name mir nicht einfällt, leide, weil ich bei einem nüchtern betrachtet wahrscheinlich ganz harmlosen und normalen Brett vor dem Kopf gleich in Panik gerate und an Alzheimer denke.
An Entspannung war also nicht zu denken und ich entschloss nach einer Stunde, wieder nach Hause zu fahren.
Als der Bus wieder in Kiel einfuhr, gab mir der Anblick der Hypo- Vereinsbank- Leuchtreklame alle Entspannung, alle Beruhigung, alles Kopf- frei- blasen- und- auf- andere- Gedanken- kommen, das mir das Meer nicht zu bieten vermochte.
edelbitter - 18. Okt, 16:55
do the strand?
ob nun das eine oder andere mehr "sinn macht" ( im übrigen ebenfalls ein falsch übersetzter anglizismus) oder ob ich hier im ensenzberger-style den sprachwächter mieme sein dahingestellt.
Das ganze lässt sich folgendermaßen erklären: Über Überschriften denkt man meist kaum nach. Und zum morgendlichen Kaffeetrinken ließ ich mich heute morgen von der Roxy Music- LP "For your pleasure" beschallen, um die Illusion des Glamours des Subjekts aufblitzen zu lassen. Darauf ist ein Stück namens "Do the strand". Und nachdem der Artikel fertig geschrieben war und nur noch ein Titel fehlte, liess mich der Kurzschlussteufel diesen wählen.
Schön, so aufmerksame Leserinnen zu haben, das ergibt für mich einen Teil des Sinns so eines Blogs aus.
ich fühle mich überaus geschmeichelt dadurch deinem blog auch in deinen augen sinn zu verleihen.
aber du ließt nicht gründlich. ich sagte, ich sei inzwischen nicht mehr angehende linguistin, und ich hätte wirklich ein "warum" oder vielleicht sogar ein "wie, du hast dich exmatrikuliert" erwartet.
ich lüge. ich habe es nicht tatsächlich erwartet. das ist übertrieben.
oder doch tatsächlich exmatrikuliert? schreib doch mal ne mail.